Bau des ersten LNG-Anlegers Deutschlands
Heuking begleitet Vergabe der Niedersachsen Ports
Um infolge des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine eine Gasmangellage zu verhindern, gab das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz vor, dass bis Ende des Jahres 2022 ein erster Importhub für LNG (LNG-Terminal) in Wilhelmshaven realisiert werden soll. Zum Zeitpunkt der Mandatierung im März 2022 lag keine für ein Vergabeverfahren verwertbare Planung oder eine Leistungsbeschreibung für eine bauliche Umsetzung eines LNG-Terminals vor. Europaweite Ausschreibungen dauern im Regelfall mindestens vier bis sechs Monate.
Das Kölner Heuking Team um Ulf Christiani hat die Vergabe der Bauleistungen für den Auftraggeber der Bauleistungen, die Hafengesellschaft des Landes Niedersachsens (Niedersachsen Ports), begleitet und durch Konzeption und Umsetzung eines beschleunigten Vergabeverfahrens einen schnellstmöglichen Maßnahmenbeginn mit ermöglicht.
Das Team konzipierte eine Gesamtvergabe der Planungs- und Bauleistungen an einen Auftragnehmer. Dabei wurde der Auftraggeber eng eingebunden und die Vertragsgestaltung sowie -abwicklung erfolgten in einem partnerschaftlichen Rahmen. Die verfügbaren Vergabeplattformen sahen die von Heuking durchgeführten Dringlichkeitsvergaben mit teilweise sich überschneidenden Angebots- und Verhandlungsphasen nicht vor. Die Vergaberechtler modifizierten die verwendeten elektronischen Mittel daher im notwendigen Umfang. Heukings vergaberechtliche Vorgehensweise wurde in dem am 24. Mai 2022 in Kraft getretenen „Gesetz zur Beschleunigung des Einsatzes verflüssigten Erdgases“ umgesetzt und damit im Nachhinein bestätigt. Die Bauarbeiten begannen nach Auftragserteilung am 5. Mai 2022 und konnten innerhalb der Vorgaben am 15. November 2022 beendet werden. Die Inbetriebnahme des LNG-Terminals erfolgte rechtzeitig zum Winter 2022/2023 und leistete somit den notwendigen Beitrag zur Sicherstellung der Gasversorgung.
Weitere Terminals zum Import von LNG sollen unter anderem im niedersächsischen Stade und in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein gebaut werden. Den Zuschlag für den Bau des Anlegers in Wilhelmshaven hat nach Abschluss des Vergabeverfahrens eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus der Depenbrock Ingenieurwasserbau GmbH & Co. KG und der Kurt Fredrich Spezialtiefbau GmbH erhalten.
Besonderheit: Die WirtschaftsWoche hat Heuking für dieses Projekt mit dem 1. Platz beim Best of Legal Award in der Kategorie Deals und Verfahren ausgezeichnet.